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417 Wettbewerb Ludwig-Schwamb-Schule

Wettbewerb Erweiterung der Ludwig-Schwamb-Schule 

Darmstadt, Hessen

Projekt: Erweiterung der Ludwig-Schwamb-Schule
Auslober: Stadt Darmstadt
Leistungszeit: 2014
LP: Wettbewerb

Entwurfskonzept

Die Erschließung der Schule sowie des Kindergartens erfolgen von der Nussbaumalle. Der Neubau der Schule ist so angeordnet dass er zusammen mit dem Bestandsgebäude sowie der Turnhalle eine geschützten Raum für den Schulhof bildet.

Der Neubau des Kindergartens ist neben dem bestehenden Bolzplatz vorgesehen. Hierdurch entsteht zwischen Schule und Kindergarten eine großzügiger öffentlicher Grünzug der den Wald mit dem angrenzenden Stadtteil verbindet.

Ein öffentliches Wegenetz durchzieht den Grünzug und stellt zahlreiche Wegbeziehungen her. Am öffentlichen Grünzug liegt der Veranstaltungsraum sowie die Mensa für die außerschulische Stadteilnutzung mit direktem Bezug zum Außenraum.

Architektonische Entwurfsidee – Umsetzung des pädagogischen Konzepts

Der dreigeschossige Neubau der Schule greift die Dreigeschossigkeit des Bestandsgebäudes auf. Durch die Anordnung des Neubaus entsteht im Zusammenhang mit Bestandsgebäude und Turnhalle ein geschützter Pausenbereich für die Schüler.

Durch den dem Bestandsgebäude vorgelagertem eingeschossigen Vorbau entsteht eine „Promenade“ die es ermöglicht alle Ganztagesfunktionen im Erdgeschoss mit direkter Anbindung an den Pausenhof vorzusehen. Im Sommer können die Ganztagesbereiche zum Pausenhof hin geöffnet werden. Somit kann der Pausenhof direkt in das Konzept des Ganztagesunterrichts mit einbezogen werden. Den Ganztagesbereichen vorgelagert sind die Außenbereiche des Schulhofes individuell gestaltet.

Der Ganztagesbereich im EG am Pausenhof ist zum Teil offen mit Glaswänden gestaltet die Ein- und Ausblicke ermöglichen und die verschiedenen Funktionen vernetzen. Hierdurch entsteht eine interessante „Promenade“ mit vielfältigen Blickbeziehungen und Funktionen. Über die neue „Promenade“ werden die bestehenden Klassenräume im 1 und 2 Obergeschoss erschlossen können in die Ganztagesnutzung mit integriert. Die pädagogische Anbindung des Ganztagesbereichs in den bestehenden Schulbau und seine Verknüpfung mit Außenfunktionen könnte das Konzept für die Zukunft sein.

Am beginn der „Promenade“ am Haupteingang liegen Multifunktionsraum und Mensa mit Küchenbereich. Diese können so für außenschulische Stadtteilnutzungen separat genutzt werden. Der Multifunktionsbereich mit Mensa orientiert sich hierbei mit der Außenterrasse zum öffentlichen Grünzug. Die große Eingangshalle kann durch öffenbare Schiebewände in Veranstaltungen mit einbezogen werden.

Über das Atrium mit großzügiger Treppe ist im 1.OG die Verwaltung auf kurzem Wege vom Haupteingang und Bestandsgebäude erreichbar. Im 2.OG liegen die zusätzlichen 5 Klassenräume mit Differenzierungsräumen und bieten hier einen ruhigen Bereich zum Lernen. Über das offene Atrium mit Sitzbereichen kann der Pausenhof und Ganztagesbereich eingesehen werden.

Die zwischen den Klassenzimmern gelegenen Differenzierungsräume im 2. OG springen leicht zurück und schaffen so großzügige Flurzonen als Bereiche vor den Klassenzimmern. Über Glaswände sind die Differenzierungsbereiche von den Klasenzimmern her einsehbar und verbunden. Der Sitz und Ruhebereich am Atrium bietet auch außerhalb des Unterrichts ungezwungene Kommunikationszonen. Das erhaltenswerte Mosaik wird direkt am Haupteingang in die Fassadengestaltung integriert.

Konstruktion

Der Neubau ist als Stahlbetonkonstruktion konzipiert. Der eingeschossige Vorbau ist als Mauerwerksbau konzipiert. Hierdurch ist eine große Flexibilität im Ausbau gegeben. Auf einen Keller wird aus wirtschaftlichen Gründen verzichtet. Es werden nur natürliche und ökologisch unbedenkliche Materialien wie Holz, Linoleum, Betonwerkstein und natürliche Dämmmaterialien (Glaswolle) verwendet. Besonderer Aufmerksamkeit wird auf die spätere Recycelbarkeit gelegt.

Gestaltung der Fassade

Die Fassade ist in Anlehnung an den Bestandsbau als Putzfassade mit Wärmedämmung geplant. Die Fassaden des Ganztagesbereiches sowie der Mensa und des Multifunktionsraums sind soweit möglich transparent gehalten, geschlossene Flächen werden außen mit Lärchenholz verkleidet. Große Schaufenster schaffen hier Einblicke in den laufenden Schulbetrieb. Die Dachflächen werden extensiv begrünt.

Energetisches Konzept

Das Gebäude ist von seiner Geometrie her kompakt konzipiert. Hierzu trägt vor allem die Dreigeschossigkeit sowie die Anbindung an den Bestandsbau bei. Durch das hierdurch günstige Hülle / Volumen Verhältnis wird der Heizenergieverbrauch minimiert.

Die hochwärmegedämmte Fassade des Neubaus mit dem großen nach Süden ausgerichteten Fensteranteil trägt des weitern zur Energieeffizienz bei. Der KFW 70 Standard bis hin zum Passivhaus ist hierbei erreichbar. Durch die vorgesehene Lüftungsanlage mit hochwirksamer Wärmerückgewinnung lassen sich die Lüftungswärmeverluste im Winter minimieren und im Sommer die Raumtemperaturen durch Nachtauskühlung tagsüber absenken. Die hierfür zur Zeit bekannten Techniken werden in die Planung mit einbezogen. Auf den neuen begrünten Dachflächen sind zusätzliche Solaranlagen vorgesehen.

Außenbereiche

Die außerhalb des Schulgeländes vorhandenen Grünbereiche werden unter Einbeziehung des neuen Grünbereiches mit einander verbunden. Hier sollen Frei- und Bewegungsräume in Verbindung mit Schule neu gestaltet werden.

Datum: März 13, 2014